Rückblick | Tops! 2019


Nachdem ich euch vor einigen Tagen meine buchigen Flops des letzten Jahres vorgestellt habe, kommen heute meine Highlights. Wie ich ja schon beim letzten Mal geschrieben habe, war 2019 ein ziemliches Mittelfeld, also wenige richtig schlechte, aber auch relativ wenige richtig tolle Bücher. Dennoch habe ich hier meine fünf liebsten Bücher des vergangenen Jahres für euch!

Land of Stories - Die Suche nach dem Wunschzauber von Chris Colfer war für mich eine echt Überraschung. Ich kannte den Autor bisher nur als Schauspieler und hätte gar nicht erwartet, dass er so gut schreiben kann. Die von ihm geschaffene Märchenwelt ist magisch, mystisch, gefährlich und durchtrieben. Dazu kommen Charaktere, die bekannt und neu zugleich sind und bekannten Märchen, wie Schneewittchen, Rotkäppchen und Co. Das Abenteuer, dass die Protagonisten durchleben, ist eine wunderbare Middle Grade Geschichte, die Groß und Klein garantiert begeistern kann. Ich werde die Reihe in jedem Falle weiterverfolgen, ein mehr als verdienter 5. Platz.


Auf Platz 4 befindet sich Elektrische Fische von Susan Kreller. Dieses kleine Buch lag eine ganze Weile auf meinem SuB, obwohl kurze Bücher bei mir unbewussterweise häufig Vorgang bekommen. Keine Ahnung, weshalb das hier nicht der Fall war, aber als ich dann einmal anfing, mochte ich es sehr, sehr gerne. Es ist eine dieser ruhigeren Geschichten, die man trotz der Kürze nicht unbedingt in einem Stück lesen mag, weil es immer wieder dazu anregt, über bestimmte Themen nachzudenken. In diesem Falle befasst es sich mit Heimat und Einsamkeit, mit Freundschaft und Familie. Und den Fragen, was das alles bedeutet. Insgesamt einfach richtig, richtig gut.


Ein vielleicht etwas sonderbarer Gast auf dieser Liste ist Me von Elton John. Elton John ist nicht nur ein Ausnahmetalent der Extraklasse und hat eine Karriere wie wenige andere hingelegt, er ist auch durch und durch ein Individuum. All das kommt auch auf großartige Weise in Me zum Ausdruck. Ich finde es bemerkenswert, mit welcher Ehrlichkeit und Offenheit er über schöne Momente seines Lebens ebenso spricht, wie über seine tiefsten Tiefen während derer er sich seiner selbst manchmal kaum noch wirklich bewusst war. Ich ziehe meinen Hut vor diesem Mann, der sich heute wie kaum ein anderer für LGBT-Rechte und den Kampf gegen HIV/AIDS einsetzt.


Gleich zu Beginn des Jahres las ich Der Tätowierer von Auschwitz von Heather Morris. Irgendwie kommt es mir vor, als sei das schon eine Ewigkeit her und gleichzeitig, als wäre es erst gestern gewesen. Ich glaube, vor diesem habe ich noch nie bei einem (semi)biographischen Buch weinen müssen und schon gar nicht, wenn ich es als Hörbuch hörte. Tja, ich schätze, einmal ist immer das erste Mal. Der Tätowierer von Auschwitz ist so ein berührendes, bewegendes und emotional aufwühlendes Buch. Gerade in der aktuellen politischen Phase möchte ich es eigentlich jedem in die Hand drücken und "Hier, lies!" sagen. Nicht umsonst hat es mehr als zu recht Platz 2!


Ich kann euch nicht genau sagen, weshalb Long Way down von Jason Reynolds bei mir so einen Nerv getroffen hat, aber ich glaube, es ist wirklich das Buch, dass mir aus dem vergangenen Jahr am meisten im Gedächtnis geblieben ist und schon allein deshalb war es ein heißer Kandidat für meinen ersten Platz. Abgesehen davon hat mir die Versart hier total gefallen und einfach die Art, wie Reynolds mit Sprache spielt. Selbst in der Übersetzung kommt das noch so gut durch! Gerade das Ende ist mir noch so präsent und auch, wenn ich mir relativ sicher bin, wie sich der Protagonist entscheidet, spielt noch immer eine gewisse Ungewissheit mit rein. Eigentlich liegt dieses Buch außerhalb meiner "Routine", aber ich bin noch immer echt begeistert.

Das waren meiner Meinung nach die besten Bücher, die ich 2019 gelesen habe. Kennt ihr das eine oder andere davon? Was war euer Favorit des letzten Jahres?

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