Informationen zum Buch
Titel: Eine Geschichte der Zitrone
Autor: Jo Cotterill
Erscheinungsdatum: 29. September 2016
Format: HC
Verlag: Königskinder Verlag
ISBN-10: 3551560366
ISBN-13: 978-3551560360
Seiten: 256
Preis: 16,99€
Das Buch in den Challenges
DgC: Apollon
CC: Buch 15
Rezension
Klappentext
Wie gern hätte Calypso eine richtige Freundin! Vielleicht wird es ja Mae, die Neue in der Klasse? Die ist genauso ein Bücherwurm wie sie. Auch wenn für Mae ein Buch nur gut ist, wenn sie am Ende richtig heulen muss. Aber Calypsos Dad findet, man soll sich nicht auf andere einlassen. Er hat ohnehin keine Zeit für so was – er schreibt sein Meisterwerk über die Geschichte der Zitrone. Und scheint darüber oft zu vergessen, dass er eine Tochter hat. Je mehr Zeit Calypso bei Mae und ihrer herzlichen Familie verbringt, desto klarer wird ihr, wie seltsam, staubig und leer ihr eigenes Zuhause ist. Damit sich das endlich ändert, müssen alle zusammen helfen.
Meine Meinung
Für mich klang der Klappentext wirklich sehr ansprechend und auch etwas eigenartig, wenn ich es zugeben muss. Aber nicht auf eine Art, dass ich das Buch gleich wieder aus der Hand gelegt hätte, sondern eher so, dass ich es um jeden Preis lesen musste. Und so konnte ich es auch gar nicht erwarten, dass Buch endlich zu beginnen, als es bei mir war.
Jo Cotterill hat mich wirklich beeindruckt. Ohne, dass sie fantastische Elemente oder irgendwelche mysteriösen Organisationen benötigt, schafft sie es eine Atmosphäre des ungewissen und geheimnisvollen um die Handlung zu spinnen. Dabei geht es nicht nur direkt um die Verbindung zwischen Calypso und ihrem Vater oder Calypso und May, sondern auch um die Tiefe und Weite der literarischen Welt. Ein Kind, das seine Freunde ausschließlich in Büchern findet, würde man vermutlich als - auf irgendeine Weise - psychisch beschränkt bezeichnen, vielleicht als Autist oder so. Calypso ist aber gewissermaßen hierhin erzogen worden und so ist es eine beeindruckende Reise, den Beginn der ersten echten Freundschaft eines Mädchens miterleben zu dürfen.
Die Charaktere sind allesamt sehr authentisch und teils auf die eine oder andere Weise eigentümlich vertraut. Umso überwältigender ist das Ausmaß dessen, was die Hintergründe der einzelnen Personen ausmacht.
Fazit
Eine Geschichte der Zitrone ist nicht einfach irgendein Jugendbuch. Es ist magisch, voller Liebe und Freundschaft - zu Menschen, Bücher und Zitronen, aber auch voller Einsamkeit, Abschottung von Gefühlen und ergreifenden Hintergrundgeschichten. Von mir kann es dafür nur eine absolute Leseempfehlung geben, denn ich würde es gerne noch einmal aus meinem Kopf löschen, um es direkt von vorne Erleben zu dürfen.
Informationen zum Buch
Titel: Salz für die See
Autor: Ruta Sepetys
Erscheinungsdatum: 29. September 2016
Format: HC
Verlag: Königskinder Verlag
ISBN-10: 3551560234
ISBN-13: 978-3551560230
Seiten: 416
Preis: 19,99€
Titel: Salz für die See
Autor: Ruta Sepetys
Erscheinungsdatum: 29. September 2016
Format: HC
Verlag: Königskinder Verlag
ISBN-10: 3551560234
ISBN-13: 978-3551560230
Seiten: 416
Preis: 19,99€
Das Buch in den Challenges
CC: Buch 15
Rezension
Klappentext
Die letzten Kriegstage des Jahres 1945: Tausende Menschen flüchten aus Angst vor der Roten Armee nach Westen. Darunter Florian, ein deutscher Deserteur, Emilia, eine junge Polin, und Joana, eine litauische Krankenschwester. Eine Notgemeinschaft, in der jeder ein Geheimnis hat, das er nicht preisgeben will. Denn der Krieg hat sie Misstrauen gelehrt. Im eiskalten Winter wählt der kleine Flüchtlingstrek den lebensgefährlichen Weg über das zugefrorene Haff. In Gotenhafen, so heißt es, warte die Wilhelm Gustloff, um sie nach Westen zu bringen. Doch auch dort sind sie noch lange nicht in Sicherheit.
Meine Meinung
Die erste Nachricht, die ich nach dem Beendigen dieses Buches verfasst habe (wohl gemerkt, nachdem ich so zehn Minuten meine Wand angestarrt hab): "Jetzt hat mich ein Buch offiziell emotional getötet."
Und wirklich: Ich glaube ich war durch Bücher noch nie so fertig mit den Nerven, wie nach Salz für die See. Ich bin wirklich niemand, der total geschichtsfanatisch ist. Im Gegenteil, in der Schule war das eines meiner absoluten Hassfächer! Und trotzdem konnte mich ein historischer Roman zu mehr als 100% abholen und überzeugen.
Erzählt wird die Geschichte einiger junger Leute, am Ende des zweiten Weltkrieges. Da sind Florian, Emilia und Joana, die sich unter anderem auf ihrer Flucht aus Ostpreußen kennenlernen. Und da ist Alfred, ein Matrose auf der Wilhelm Gustloff, der den Tausenden von Flüchtlingen Rettung bieten soll. So unterschiedlich diese vier Protagonisten sind, so ähnlich sind sie sich in einigen Beweggründen. Sie alle sind Gejagte, die nicht wirklich vertrauen können und/oder wollen. Sie alle haben Geheimnisse, die sie um jeden Preis hüten wollen. Sie alle wollen in Frieden und Freiheit und v.a. ohne Angst leben.
Und wie gesagt: Trotzdem sind sie auch wieder absolut verschieden. Emilia, die junge Polin, die aufgrund ihrer Herkunft von beiden Seiten (Russland und Deutschland) bedroht wird, die nur wenig versteht, was um sie herum gesprochen wird. Joana, die vor Schuldgefühlen fast umkommt und die einfach nur jedem helfen möchte, dem sie als Krankenschwester helfen kann. Florian, der seiner eigenen Menschenkenntnis nicht mehr traut, der Rache, aber auch Frieden und einfach seine Schwester wiedersehen will. Und nicht zuletzt Alfred, den man wohl am kontroversesten diskutieren kann. Er ist eine eher weichlicher Junge und möchte ein großer Held sein, was er in seinem Kopf längst ist. Er ist von den Nazi-Gedanken überzeugt oder versucht zumindest sich selbst davon zu überzeugen.
Und über dem langsam klarer werdenden Hintergrundgeschichten der Protagonisten bleibt für den Leser häufig ein Gedanke hängen: Sie werden auf die Wilhelm Gustloff gehen.
Und natürlich das hoffen: Lass sie nicht auf die Wilhelm Gustloff gehen!
Die Autorin hat mit Salz für die See ein wahres Meisterwerk geschaffen. Unglaublich gut recherchiertes Material, gepaart mit tief gehenden persönlichen Erfahrungen einiger Überlebender und einer sehr einfühlsamen Schreibweise machen aus diesem Buch ein absolutes Must-Read, das auf einen weiteren katastrophalen Aspekt des zweiten Weltkriegs aufmerksam macht, der völlig zu unrecht zu selten betrachtet wird!
Fazit
Salz für die See ist für mich das Beste, was der deutsche Jugendbuchmarkt momentan zu bieten hat. Es holt den Leser sofort ab, nimmt ihn mit auf eine Zeitreise und lässt ihn mit einem Gefühl aus Verzweiflung und Beklemmung (und in mir dem dringenden Wunsch meine Großeltern mehr über ihre Flucht) zurück. Aber gerade dieses Gefühl wird die Meisten dazu bringen, sich mehr mit einem wichtigen geschichtlichen Kapitel zu beschäftigen, das nicht in Vergessenheit geraten darf.
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