Vor einiger Zeit rief die wunderbare Julia von The Book Dynasty dazu auf, an einer Blogtour oder Blogparade (wie auch immer man es nennen mag) teilzunehmen und seinen allerliebsten Lieblingsautor vorzustellen.
Ihr glaubt gar nicht, wie lange ich hin und her überlegt habe, welchen besonderen Autor ich euch heute vorstellen möchte. J.K. Rowling? Cornelia Funke? Kerstin Gier? Sie alle haben mich und meine Liebe zum Lesen so maßgeblich beeinflusst! Ich liebe ihre Bücher mehr, als vieles andere. Ich hatte so viele Ideen und sie regelmäßig wieder verworfen. Im Endeffekt bin ich heute morgen aufgestanden und habe mich einfach ganz spontan für jemanden entschieden, der für mich wirklich etwas sehr besonderes an sich hat. Ich möchte euch einen meiner absoluten Lieblingsautoren vorstellen: Matt Haig.
Meine Liebe zu seinen Büchern begann etwas holprig. Schon länger hatte mir Kücki das Buch Ich und die Menschen ans Herz gelegt, aber ich muss sagen, dass es mich absolut nicht ansprach. Ein Buch über Aliens? Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nicht einmal Interesse für auch nur einige Subgenre der SciFi entwickelt. Nein, das wäre nichts für mich. Also habe ich mich einige Zeit damit rausgeredet, dass ich als frisch immatrikulierte Studentin erst einmal auf mein Geld achten müsste. Irgendwann fand ich das Buch bei den Mängelexemplaren im Thalia. Neben einigen anderen stellte ich es in unsere Bloggergruppe und fragte, welche ich mir gönnen sollte. Direkt war Kücki wieder da und legte es mir noch einmal ans Herz. Nun gut, für drei Euro konnte man es ja mal mitnehmen.
Als ich es dann las, entpuppte sich Ich und die Menschen als etwas ganz, ganz anderes, als ich erwartet hätte. Es war kein Buch über Alieninvasionen oder intergalaktische Auseinandersetzungen. Stattdessen hatte ich da eine Geschichte vor mir, wie ich sie wirklich noch nie gelesen hatte und die zugleich vor Gesellschaftskritik und Liebe zur Menschlichkeit strotzte. Es ist inzwischen mehr als ein Jahr her, dass ich es las und noch immer denke ich von Zeit zu Zeit über das nach, was ich dort las.
Umso mehr freute es mich, als in diesem Jahr endlich ein neues Buch von ihm in Deutschland erschien: Wie man die Zeit anhält. Auch dies ist eine sehr eigene Geschichte. Ich weiß nicht, wie Matt Haig es schafft, aber diese beiden Bücher haben einfach eine Grundidee, wie ich es wirklich sonst noch nicht kenne und das passiert mir viel zu selten. In Wie man die Zeit anhält geht es um einen Mann, der zwar nicht unsterblich ist, aber ungeheuerlich langsam altert. Inzwischen ist er irgendwas um die 400 Jahre alt und hat so vieles gesehen und erlebt. Viel mehr, als ein Mensch wahrscheinlich begreifen kann (Ob das der eigentlich Grund für Sterblichkeit ist?).
Und wieder ist es eine Hommage an die Menschlichkeit, an den Individualismus, an die Liebe und das Leben.
Matt Haig hat selbst Jahre lang mit Depressionen zu tun gehabt. Als er 25 war, hätte er sich beinahe das Leben genommen. Heute, so schreibt er immer wieder, ist er froh es nicht getan zu haben. Und ich bin es auch. Wie auch seine Bücher, liebe ich seinen Twitter-Feed. Auch hier ist es eine großartige Mischung aus Humor, Poesie, Kritik, Satire und allem dazwischen, v.a. aber thematisiert er immer und immer wieder (und das ist so wichtig!) Depressionen und Suizid. Wenn ihr also mal eine freie Minute habt, solltet ihr dort einmal vorbei schauen.
Der Autor hat auch noch einige andere Bücher herausgebracht, wie zum Beispiel Notes on a nervous Planet oder How to stay alive. Diese habe ich leider noch nicht gelesen, aber das will ich in jedem Falle noch nachholen. Es geht hier insbesondere im mentale Gesundheit, Self awareness und ähnliche Themen. Ich merke gerade auch in meinem Studium immer wieder, wie wichtig es ist, so etwas öffentlich anzusprechen und ich ziehe meinen Hut vor Matt Haig, wie er es schafft seine Vergangenheit auf diese Weise zu verarbeiten.
Und nun würde mich natürlich interessieren, wer von euch schon alles ein Buch von Matt Haig gelesen hat! Außerdem solltet ihr unbedingt bei den anderen TeinehmerInnen vorbeischauen, hier kommt ihr zum Beispiel zu Julias Beitrag. Gestern war Celina dran und morgen solltet ihr bei Katharina reinlesen.
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